Liebe Gemeinde,
die letzte Fußball-Weltmeisterschaft hat uns gezeigt, wie schwierig das mit den Toren sein kann. Auch unser Tor in der Kirchenmauer am Afraweg (Kirchgängle) erforderte einigen Aufwand an Planung und Abstimmung, bevor es jetzt Ende November 2022 gesetzt, (nicht geschossen!) werden konnte. Lassen Sie uns 4 Jahre zurück-gehen: bereits in der Planungsphase des neuen Gemeindehauses bestand die Absicht, die Kirchenmauer für einen barrierefreien Zugang zwischen St. Ulrich und Gemeindehaus zu öffnen. Die Kirchenmauer steht jedoch unter Denkmalschutz. Der ursprüngliche Wunsch, die Mauer auf 8 Meter zu öffnen scheiterte an den Vorgaben der Denkmalschutzbehörde. Schließlich wurde eine Öffnung auf 4 Meter genehmigt. Die Erlaubnis bedingte, dass ein Tor eingebaut wird, welches den Charakter einer geschlossenen Front hat. Somit kam auch kein schmiedeeisernes Tor, wie z.B. an den Eingängen zu St. Ulrich in Frage. Nachdem klar war, dass es ein flächiges Tor werden würde, musste nur noch die Farbgebung abgestimmt werden. Es sollte ja auch nicht immer wie-der gestrichen werden müssen und so fiel die Entscheidung schließlich für das Tor aus Cortenstahl.
Dieses Material ist eine Legierung, die sich durch hohe Witterungsbeständigkeit auszeichnet. Unter der Schicht aus Eisenoxid (landläufig auch „Rost“ genannt) bildet sich eine Sperrschicht, die das Stahlteil vor Korrosion schützt. Von Hochbeeten über ganze Fassaden, von Pflanz-kübeln und Kunstgegenständen bis hin zu Sichtschutzzäunen hat Cortenstahl ein sehr breites Spektrum an Einsatzgebieten gefunden.
So ist es gelungen, auch bei uns die verschiedenen Belange unter einen Hut zu bringen. Und nicht nur in der Adventszeit heißt es nun: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit.“
Ihr Robert Haase