„Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.“ (Sacharja 4,6b)
Jeden Tag lassen wir uns von schlechten Nachrichten überwältigen, als ob wir persönlich für die Lösung aller Probleme verantwortlich wären. Natürlich ist die Welt, realistisch betrachtet, krank: Es wird politisch und technisch über Krieg diskutiert, während Menschen sterben; wir sind zerrissen zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen, Engagement und Tatenlosigkeit wenn es um das Klima in der Welt geht; wir schwanken zwischen finanziellen Erwägungen und dem Sinn des christlichen Dienstes wenn wir über die Zukunft der Kirche als Institution diskutieren…. Wir klammern uns in all den Diskussionen so an unsere Ideologien und unser technisches Wissen, dass wir, ohne es zu merken, das wichtigste Kriterium aus den Augen verlieren: die Liebe.
Wenn wir glauben, dass wir mit unserer arroganten Technokratie alles entscheiden und lösen können, als ob wir alles im Griff hätten, betrügen wir uns selbst, verlieren den Blick für den größeren Sinn des Lebens und werden krank, genau wie die Welt um uns herum!
Deshalb ist die Pfingstbotschaft so tröstlich. Pfingsten erinnert uns daran, dass das Wirken des Heiligen Geistes mit Freiheit zu tun hat, mit ungeplanter Spontaneität, mit flexibler Kreativität, mit Begeisterung, mit der Freude des lockeren Lächelns, mit der stillen Umarmung in der Stunde der Trauer. – Pfingsten lädt uns ein, menschlicher miteinander umzugehen, in Beziehungen, in denen Vergebung und ehrliche Liebe viel mehr verändern als jede Wissenschaft oder Theorie.
Wir sind wie das Kind, das das Schloss der Tür festhielt und mit aller Kraft versuchte, sie zu öffnen. Als ihm die Kraft ausging und es zu Boden fiel, öffnete sich die Tür von selbst. – So handelt der Heilige Geist mit uns auf unerwartete Weise, jenseits der Grenzen dessen was wir erklären können.
So lasst uns dies an diesem Pfingstfest zu unserem Gebet machen: Möge der Heilige Geist Gottes uns Kreativität, Ermutigung und Liebe für ein Leben in Gemeinschaft und im Kampf für den Frieden schenken.
Ich wünsche uns allen eine gesegnete Pfingstzeit.
Ihr Pfarrer Renato Creutzberg.
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